
Im Juni dieses Jahres jährte sich der Tod von Eliza Samudio zum zehnten Mal. 2010 wurde sie von einem Auftragsmörder entführt und getötet. Den Auftrag erteilt hatte Bruno Fernandes de Souza. Er entschied, das Leben von Eliza Samudio zu beenden. Und eigentlich müsste Bruno im Gefängnis sitzen. Doch jetzt hat er bei Rio Branco FC unterschrieben.
Für den Klub aus der brasilianischen vierten Liga blieb die Verpflichtung nicht folgenlos. Vereinspräsident Valdemar Neto erntete für die Verpflichtung einen heftigen Shitstorm. Zudem trat Rose Costa, Trainerin des Frauenteams von Rio Branco, unmittelbar nach der Verpflichtung zurück. „Wie kann jemand ein Vorbild sein für Nachwuchs oder Sportler, der so ein barbarisches Verbrechen begangen hat?“, kritisierte sie. Außerdem warf sie Klubpräsident Neto vor, die Entscheidung über eine so umstrittene Personalie nicht vorher mit den Vereinsverantwortlichen besprochen zu haben.
„Sie tun so, als hätten sie Neymar oder einen Popstar verpflichtet“
Neto hingegen sah in der Verpflichtung offenbar eine gute Tat und die Chance auf Resozialisierung: „Bruno hat für seine Taten bezahlt, er braucht eine neue Chance, er muss seine Familie ernähren und wieder seinen Platz in der Gesellschaft finden“, sagte er in einem Videostatement. Der brasilianische Fußballexperte und Kolumnist Breiller Pires sagte dem Spiegel, keiner der vier Klubs, die den Torhüter bisher verpflichten wollten, hätte ein Integrationskonzept gehabt. „Stattdessen tun sie so, als hätten sie Neymar oder einen Popstar verpflichtet.“ Neto sah in der Anstellung von Bruno nicht nur sportlich, sondern auch aus PR-Sicht einen echten Coup.
Montes Claro, Boa Esporte Clube, Pocos de Caldas und jetzt auch Rio Branco FC. Alle vier Klubs boten Bruno einen Vertrag an. Und alle vier waren von Frauen- und Menschenrechtsorganisationen dafür heftig kritisiert worden. Deshalb hätte Valdemar Neto durchaus damit rechnen können, dass auch seine Verpflichtung nicht gut ankommen würde. Doch er erklärte: „Nie hätte ich gedacht, dass die Verpflichtung von Keeper Bruno so einen Nachhall in den sozialen Netzwerken haben würde.“
22 Jahre Haft
Dabei sah es das Gericht 2013 als erwiesen an, dass Bruno Fernandes de Souza seine Ex-Geliebte und die Mutter seines Sohnes von einem Auftragsmörder entführen und foltern, dann erdrosseln und zerstückeln und schlussendlich an einen Hund verfüttern ließ. Bruno soll mit der außerehelichen Schwangerschaft, die offenbar auf eine Orgie in seinem Haus zurückgeht, nicht einverstanden gewesen sein. Anschließend habe Eliza Samudio ihn auf Unterhalt verklagt und sogar erpresst
Das Gericht verurteilte Bruno zu 22 Jahren und drei Monaten Haft. Die Geschworenen sahen im Angeklagten eine „gewalttätige, kaltblütige und hinterhältige Person“, die „einen teuflischen Mordplan ausgeheckt“ habe, sagte die Richterin des Schwurgerichts in Contagem in der Urteilsbegründung.
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